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Tobias . Ich heifle Tobias. Ich bin einundzwanzig Jahre alt.
Ich bin Student der juristischen Fakult‰t der Humboldt Universit‰t in Berlin.
Und ich werde wohl mal Anwalt werden.
Hier in Moskau studiere ich auch an der juristischen Fakult‰t der Lomonosov Universit‰t
und ich mache eine Menge Sprachkurse,
damit ich gut Russisch lerne.
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Denis. Kˆnnten Sie ¸ber Ihre ersten Kontakte mit dem Computer erz‰hlen?
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Tobias. Wenn ich mich noch recht erinnere,
dann war das richtig intensiv erst in der achten Klasse,
denn in der achten Klasse gab es ein fakultatives Unterrichtsangebot von einem Informatiklehrer,
n‰mlich die Einf¸hrung in die Datenverarbeitung.
Und da haben wir dann in zwei Nachmittagsstunden, die wir pro Woche hatten,
ein bisschen den Umgang mit dem Computer gelernt.
Wie schalte ich ihn an,
wie rufe ich das Programm auf,
wie kann ich was schreiben,
wie kann ich was ausdrucken,
halt die... ganz einfachen Sachen.
Ja, und das war eigentlich das erste Mal,
als ich so richtig Kontakt mit Computern hatte,
den Umgang gelernt habe,
ja, und so weiter.
Nat¸rlich hatte man, ich selbst hatte in der achten Klasse noch keinen Computer,
aber Freunde von mir hatten bereits einen Computer,
und dann hat man da auch mal dran rumgetippt und dran rumgespielt,
aber richtig ernst hat man sich damit nicht besch‰ftigt.
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Denis. Was kˆnnten Sie ¸ber die Computerspiele sagen, haben Sie Interesse daran?
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Tobias. Was ich ¸berhaupt nicht mag, das sind Computerspiele,
denn Computerspiele lenken nur ab.
Man besch‰ftigt sich eine ganze Zeit lang mit irgendetwas,
was einem ¸berhaupt nichts bringt,
woran man eigentlich nicht wirklich Spafl hat,
und sie rauben nur Zeit.
Und meiner Meinung nach sind sie auch immer ziemlich aggressiv.
Es geht um Krieg, es geht darum, andere Menschen umzubringen,
oder irgendjemanden zu erschieflen.
Das gef‰llt mir ¸berhaupt nicht.
Da habe ich ¸berhaupt keinen Spafl daran.
Und andere Computerspiele, wo es eben nicht darum geht, Krieg zu spielen...
die finde ich dann meist eher langweilig,
und deshalb besch‰ftige ich mich ¸berhaupt nicht mit Computerspielen.
Ich habe eine Menge Freunde, die sehr gerne mit dem Computer spielen,
aber ich finde das immer sehr nervig,
wenn man dann mal anruft,
oder wenn man mal vorbeikommt,
dann sagen sie halt immer:
"Ach, ich habe jetzt keine Zeit",
oder
"Ja, gleich, noch einen Moment, ich muss das noch zu Ende spielen."
Und das finde ich dann ziemlich unkommunikativ
und das, das stˆrt auch einfach nur.
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Denis. Beschreiben Sie bitte das Angebot an CD-Roms, die es auf dem deutschen Markt gibt!
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Tobias. Also, es gibt auf CD-Rom vor allen Dingen, aufler den bekannten Programmen, Computerspiele zu kaufen.
Es gibt meiner Meinung nach eine Menge an Lernsoftware, vor allen Dingen f¸r Sprachen, aber auch bereits f¸r, f¸r Schulkinder, auf CD-Rom zu kaufen.
Dann gibt es solche Sachen,
wie, also, was sehr beliebt ist,
Fotos auf CD-Rom,
wof¸r auch immer man Fotos in solch grofler Anzahl benˆtigt.
Man kann sogar jetzt schon, das habe ich gesehen, wenn man seinen Film entwickelt,
sich aussuchen, ob man Papierfotos haben will oder ob man die auf CD-Rom haben will.
Und insgesamt finde ich das Angebot an CD-Roms ziemlich un¸bersichtlich.
Man weifl gar nicht, wenn man denn wirklich mal ein bestimmtes Programm sucht, wo gehe ich denn nun hin und kaufe das.
Gehe ich da in den Buchladen,
wo man meist mehr so Lernsoftware findet oder auch zum Beispiel Literatur auf CD-Rom,
oder gehe ich in den Computerladen,
aber da findet man dann immer so spezielle Programme, die man eigentlich gar nicht sucht,
oder aber gucke ich im Internet,
und dann weifl ich aber auch immer nicht wie und wo, und so bleibt dann nichts anderes ¸brig, als mal 'n Freund zu fragen:
"Mensch, kennst du denn nicht noch ein Programm,
und wo kann man das denn kaufen?" und so weiter.
Also, ich finde das immer sehr schwierig, wenn man ein Programm auf CD-Rom sucht, das dann auch zu finden.
Ich habe mal f¸r meinen Bruder ein Weihnachtsgeschenk gesucht,
und da er gerade einen Computer geschenkt bekommen hat,
habe ich mir gedacht, kaufst du ihm ein sinnvolles Computerprogramm auf CD-Rom.
Und was kann sinnvoller sein als ein Lernsoftware?
Und deshalb habe ich mich entschieden,
irgendein Programm, sei es Mathematik oder sei es Deutsch oder auch Englisch, auf CD-Rom zu kaufen.
Und dann bin ich in einen Buchladen gegangen und habe dort danach gefragt,
und war sehr ¸berrascht, wie grofl das Angebot ist.
Zum Beispiel, nur f¸r ein einziges Fach, wie zum Beispiel Mathematik gibt es allein f¸r die...,
ich weifl nicht, mein Bruder war damals in der vierten Klasse...,
da gibt es allein f¸r die vierte Klasse, ich glaube,
zehn verschiedene Programme.
Und dann gibt es also zehn verschiedene CD-Roms.
Dann gibt es Programme, die sind mehr so spielerisch angelegt.
Dann gibt es Programme, die passen genau zu einem Lehrbuch,
Dann muss man wieder wissen, was f¸r ein Lehrbuch benutzt er,
oder welches Lehrbuch entspricht gar nicht dem Unterrichtsstil, den er hat...
Ich habe mir ein einziges Mal eine CD-Rom im Spanischunterricht gekauft,
aber die war auch ganz billig.
Und die war, die gab es in einem Supermarkt zu kaufen,
und damit habe ich dann versucht, mir ein bisschen Spanisch beizubringen,
aber es hatte leider keinen Erfolg.
Und mir hat das auch nicht sonderlich gefallen. Das war eher langweilig gemacht.
Das schwierigste an der Auswahl eines Programmes finde ich immer,
dass man nicht weifl, was ist denn da eigentlich nun darauf,
wie funktioniert es denn nun eigentlich,
werde ich das verstehen.
Also, wenn man ja ein Buch kauft,
dann schl‰gt man das auf,
man kann nun lesen,
ein bisschen bl‰ttern,
man kann sich vielleicht Bilder anschauen.
Man weifl so in etwa, worum es geht.
Aber bei einer CD-Rom kauft man ja quasi die Katze im Sack.
Und als ich einmal halt eine CD-Rom kaufen wollte,
da habe ich dann auch gefragt, ob man sich die auch anschauen kˆnne am Computer,
und damit mal versuchen kˆnne, irgendetwas zu machen, auszuprobieren.
"Ja", sagte die Verk‰uferin, ich kˆnne das.
Und dann legte ich diese CD-Rom ein
und konnte hier und da ein bisschen klicken.
Aber, na ja, ich hatte halt nicht viel Zeit - zehn Minuten, f¸nfzehn Minuten,
und dann weifl man auch gar nicht,
wonach soll ich jetzt zuerst schauen oder wo kˆnnte hier der Haken sein.
Und insgesamt f¸hlt man sich da beim Kauf ziemlich unsicher,
weil man ja eben nicht so genau sieht, was hat man da.
Und deshalb ist es immer noch das beste, denke ich,
wenn man dann schon durch Empfehlung von anderen Leuten, die das Programm benutzen, weifl,
worum es da geht und wie die Benutzung ist.
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Denis. Ob in Deutschland die Programme auch geraubt werden?
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Tobias. In Deutschland gibt es auf dem Markt f¸r Computerspiele oder ¸berhaupt f¸r Computerprogramme eine grofle Anzahl an Raubkopien.
Meiner Meinung nach ist
das ein grofles Problem,
weil so nat¸rlich den Firmen sehr viel Geld verloren geht.
Und man sich als Benutzer dann eben auch auf einem halblegalen Weg befindet.
Aber auch mir geht es so, dass ich zuerst einmal bei Freunden nachfrage, wenn ich denn irgendein bestimmtes Programm brauche,
ob sie das nicht haben.
Denn die Programme in der Originalversion,
die man dann im Laden kauft, sind immer unglaublich teuer.
Sodass man sie sich eigentlich gar nicht leisten kˆnnte.
Und nat¸rlich rufen die Firmen, die die Preise so hoch festlegen, geradezu, die Erscheinung hervor,
dass man, dass es diese Raubkopien auf dem Markt in solch grofler H¸lle und F¸lle gibt.
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Denis. Wann haben Sie f¸r sich das Internet entdeckt?
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Tobias. Ich kann mich noch genau daran erinnern, es war in der Schule,
vor, ich weiss nicht, vielleicht f¸nf oder sechs Jahren,
dass es plˆtzlich hiefl, es bestehe die Mˆglichkeit, E-mails zu versenden.
Und damit begann auch gleich mein Kontakt mit dem Internet...,
n‰mlich zuallererst ¸ber E-mail Nachrichten in die ganze Welt zu versenden.
Man bekam dann ¸ber Freunde oder auch ¸ber Lehrer E-mail Adressen von Sch¸lern vor allem in Amerika,
die an E-mailkontakt mit deutschen Sch¸lern Interesse hatten.
Und deshalb fing ich an, E-mails wie verr¸ckt zu schreiben auf Englisch.
Aber etwa ein Jahr sp‰ter war es dann in unserer Schule soweit,
dass das Internet den Vormarsch geschafft hatte,
und es bestand ab da die Mˆglichkeit,
so viel man wollte und so oft man wollte, an einer groflen Zahl von Computern im Internet zu surfen.
Und da safl ich nun das allererste Mal und konnte dann irgendeine Adresse eingeben,
wusste gar nicht, welche,
und wusste eigentlich gar nicht, was ich da machen sollte aber irgendwie kam dann die erste Seite.
Ich weifl nicht mehr, welche es war,
und ich fand das einfach toll.
Es blitzte und es blinkte und man konnte hier klicken und man konnte dort klicken,
und man war irgendwo in einer ganz anderen Seite und wieder in einer ga